Managementforschung
In der traditionellen Managementlehre hat man ein ziemlich klares Bild davon, wie eine Führungskraft arbeitet: sie plant mit Sinn und Verstand, koordiniert und kontrolliert mit Bedacht und hat dabei das übergeordnete Ziel stets fest im Auge. Wer selbst schon einmal in verantwortlicher Position tätig war, der merkt schnell: Im Alltag des Managements ist dieses Idealbild viel seltener anzutreffen, als es die klassischen Theorien nahelegen.
Der Tagesablauf der meisten Manager ist weit weniger durch rationale Entscheidungen und strukturierte Aktivitäten geprägt als durch direkte und indirekte Beeinflussungsversuche, politische Manöver und die versteckte oder offene Konfrontation unterschiedlicher Interessensgruppen. Im Schatten vieler Managemententscheidungen schwelen grundlegende Machtkämpfe. Nicht selten konkurrieren völlig unterschiedliche Weltbilder um die Vorherrschaft im Unternehmen. Ihre Protagonisten versuchen mit allen Mitteln, einflussreiche Akteure auf ihre Seite zu ziehen. Nicht jeder bekennt sich dabei offen zu seinen Zielen und Interessen. Denn im Hintergrund vieler Auseinandersetzungen geht es nicht um die Sache, sondern um den Rangplatz der persönlichen Bedeutsamkeit.
Die Forschungsarbeiten der WGMB beruhen auf diesem empirisch geprägten Bild der Managementpraxis, das sich als konstruktive Ergänzung der traditionellen Managementlehre versteht. Seit vielen Jahren stehen dabei zwei zentrale Themen im Mittelpunkt unserer Arbeiten, die wir aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten: Macht in Unternehmen und Moden und Mythen im Management.
Forschungsbereiche
Macht in Unternehmen
In zahlreichen Arbeiten gehen wir der Frage nach, warum Menschen das tun, was andere von ihnen wollen.
Moden und Mythen im Management
Der Begriff der Mode wird im allgemeinen Sprachgebrauch häufig mit ästhetischen Aspekten in Verbindung gebracht. Er steht für die in einem bestimmten Zeitraum und einer bestimmten sozialen Gruppe als zeitgemäß geltenden Überzeugungen und Verhaltensweisen …